Weihnachtsüberraschung aus Polen

Die Segelmacherei SW Segel Sascha Walter in Handewitt ist pleite, ich denke das ist bekannt.
Das dort von mir bestellte neue Großsegel wurde mir kurz vor der Insolvenz noch geliefert , (hier nachzulesen) und hat sich in der letzten Saison schon etwas bewähren können. Da habe ich wohl Glück gehabt.

Im September bekam ich von der Danziger Segelmacherei (www.sailservice.pl), die letztlich das neue Segel gefertigt hat, eine E-Mail. Ein Pawel Roslen fragte mich, ob das neue Segel gut bei mir angekommen sei und ob ich zufrieden damit wäre. Klassischer After-Sale-Service eben.

Ich konnte ihm zufrieden antworten und fügte hinzu, dass ich es allerdings schade fände, kein Segelzeichen mehr auf dem neuen Segel zu haben. Damit war die Angelegenheit für mich erledigt. Vor einigen Wochen fragte Herr Roslen per Mail nach meiner Adresse, die ich ihm auch schickte.
Nun liegt das Weihnachtsgeschenk aus Danzig auf dem Tisch:

Ehrlich gesagt, ich finde das super, zumal dafür kein Cent berechnet wurde.
Nur blöd, dass das Großsegel an Bord liegt, zu gerne würde ich die Folien auf das Segel kleben.

zum Jahresende

Das Jahr 2014 geht langsam dem Ende entgegen.
Ich habe vorhin mal die Saison Revue passieren lassen und dabei gemerkt, dass es wirklich nicht das beste Segeljahr war.

2014 war mir gefühlt zu kostenintensiv!

2014 hatte ich zu wenig wirkliche Segeltage!



gesammelte Werke
Das bedeutet, der diesjährige Segelindex "Euro/Segelstunden" fällt sehr ungünstig aus. Ich habe es mir heute nochmal richtig gegeben und meine Leidensfähigkeit trainiert. Mit Hilfe meiner Rechnungen und des Logbuchs konnte ich mir sehr schön den diesjährigen Index ausrechnen.

Zahlen werde ich hier aber nicht veröffentlichen, allerdings so ausgeprägt hatten wir das erst einmal und zwar vor über 20 Jahren. Damals hat uns Albertine ,das war eine Wibo, also ein Segelboot aus Stahl, viel Geld und Nerven gekostet. Seit damals haben wir eigentlich immer Glück gehabt. "Aufwand und Ertrag" hielt sich gefühlt in einem akzeptablen Rahmen. Die Anschaffungskosten der Boote habe ich immer geflissentlich ignoriert.

Was in diesem Jahr am meisten nervte, war die Situation, dass ich einerseits zum ersten Mal vier  Wochen am Stück Urlaub hatte, andererseits uns die in den einzelnen Posts beschriebenen Widrigkeiten davon abhielten fernere Ziele zu erreichen (Bornholm hätte es schon sein sollen). So trieben wir uns eigentlich ausschließlich auf Mecklenburger Bucht rum.
Klar, wir hätten gegen den andauernden Ostwind im Juli auch mit dem Motor in Richtung Rügen fahren können, aber will man das als Segler?


Bleibt die Aussicht und die Hoffnung auf das kommende Jahr.
2015 werde ich für meinen Arbeitgeber nur noch bis zum 30.Juni zur Verfügung stehen, das gibt doch Perspektiven.

Jetzt feiern wir erst einmal Weihnachten und den Jahreswechsel und danach werden die neuen Pläne gemacht.

in diesem Sinne:



 
schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Bürogedanken


In meinem Büro hängt diese Seekarte von der Ostsee.
Immer wenn ich den Kopf hebe und über den Monitor meines Rechners hinweg sehe, kann ich die Karte studieren. Besonders schön ist der Blick beim telefonieren, egal wie unangenehm der Inhalt des Gesprächs auch ist, diese Seekarte hebt meine Stimmung immer.
Ich habe diese Karte vor etlichen Jahren von einem jungen Segler aus Schottland geschenkt bekommen.
Wir lagen damals mit unserer GibSea "Arethusa" im Hafen von Wangerooge. Zusammen mit einigen Holländern haben wir dort Schutz vor einem ordentlichen Nordwest-Sturm gefunden.
Es war schon Nacht, so gegen 23:30 Uhr, als es an unsere Bordwand klopfte und eine nasser Wuschelkopf zu sehen war.
Ein junger Mann, mit arg einem strapazierten Tweedsakko bekleidet, fragte auf englisch ob er an Bord kommen dürfe. Das war selbstverständlich.
Er war dankbar, dass wir ihm noch etwas zu essen und zu trinken angeboten haben, den Beerenburg hat er auch nicht abgelehnt. Er erzählte uns, dass er zusammen mit seinem Kumpel aus Glasgow sei und mit seinem Segelboot die norwegische Küste bereist hätte. Nun waren sie auf direkten Weg von Norwegen nach England bzw. London unterwegs und die beiden hat das schwere Wetter erwischt.
Mit ihrem flachgehenden Holzboot (27ft) haben sie auch in den Hafen der Insel Wangerooge gefunden und auch ohne Schaden erreicht. Unser Respekt war hoch, das konnte nicht leicht gewesen sein. Der Respekt stieg bis zur Bewunderung für die seemännischen Fähigkeiten, als er berichtete, nur mit einer alten Straßenkarte und einer Art Leuchtfeuerverzeichnis die Insel Wangerooge gefunden zu haben. Seekarten für die deutsche und holländische Nordseeküste hatten die Beiden nicht dabei, aber wohl eine Menge Gottvertrauen. Deshalb hatte unser Gast auch die Bitte, unsere Seekarten der Küste bis Texel abzeichnen! zu dürfen. Pergamentpapier hatte er dafür schon mitgebracht.
Ich hatte so ziemlich alles an notwendigen Karten doppelt an Bord und wir haben gemeinsam ausgesucht. Wir schenkten dem jungen Schotten die Karten, tranken gemeinsam noch ein Bier und gingen anschließend schlafen.
Maßstab 1:1.500.000, da ist alles drauf
Am nächsten Morgen lag an Deck unseres Bootes die Seekarte, die heute an meiner Bürowand hängt. Das kleine Holzboot unseres nächtlichen Gastes war bereits ausgelaufen und nicht mehr zu sehen.


Winterzeit = Wartezeit

Jede Winterpause geschieht dasselbe!

Die Tage werden kürzer und meine Ungeduld wird größer.
Das Boot ist leider zu weit weg, als dass ich mal eben hin könnte und die enorm wichtigen Arbeiten erledigen könnte. Stattdessen klicke ich in die einschlägigen Internetforen und lese mit.
Dort tobt das Leben:
Der eine renoviert seine Elektrik, der andere denkt über eine Veränderung des Innenausbaus nach. Das werden Motoren aus- und wieder eingebaut, Decks neu belegt und Antifoulingtests gestartet. Man holt sich Tipps und löst Diskussionen aus.
Und ich?
Ich lese meinen Palstek (Segelmagazin), schaue in die Blogs z.B. Paulinchen, ordne meine Bücher und mache Todo-Listen für das nächste Frühjahr. Hauptsache es hat irgendwas mit Segeln zu tun.

Zur Zeit berichtige ich meine Seekarten der Ostsee mit den ausgeschnittenen Korrekturen vom NV-Verlag. So sieht das aus:
 

Ausschnitte des Monatlichen Berichtigungsservice (MBS)



Dazu drucke ich maßstabsgetreu die erhaltenen PDF-Dateien aus und anschließend werden die einzelnen Seekartenausschnitte fein säuberlich mit einer Schere ausgeschnitten. Eine Geduldsarbeit, denn schließlich liegen auf meinem Schreibtisch nicht weniger als 65 DIN A4 Seiten, die bearbeitet werden wollen. Wenn ich zu langsam bin, kommen im nächsten Monat ca. 20 Seiten dazu und der Berg wächst weiter an.
Als nächstes wird das Blatt des zu korrigierenden Kartensatzes gesucht und ich kann versuchen meine ausgeschnittenen Kartenschnippel zu platzieren. Da muss sehr genau geschehen.
Meine Versuche von Ingrid Hilfe dazu bekommen sind leider gescheitert, dabei hätte ich sie bestimmt gut eingearbeitet.
Mit Klebestift werden die ausgeschnittenen Korrekturen aufgeklebt und anschließend die so aktualisierte Karte zum trocknen zur Seite gelegt. Leider werden die Seekarten durch diese "Aufkleber" immer dicker und unflexibler. So geht das stundenlang und wahrscheinlich auch noch einige weitere Abende lang.
Es dauert natürlich auch deshalb lange, weil ich beim Blick auf die Seekarten zu träumen beginne, ich mach Pläne für Törns, schaue welche Häfen es gibt, wie diese ausgestattet sind, usw. Das dauert halt.
Zur Zeit bin ich klebetechnisch in den Westschären "aktiv", das sieht sehr interessant dort aus. Ich kenne leider niemanden, der dort schon gesegelt ist. Mal sehen, was das Internet mir dazu an Informationen und Erfahrungsberichten bieten kann.
Wenn jemand Infos für mich hat, bitte einfach schicken.
Vielleicht wir daraus ja eine Törnplanung für das nächste Jahr.
 
 

raus damit

Mir graut vor der Autofahrt nach Fehmarn.
Die letzten Male waren sehr anstrengend, für die 380 Kilometer haben wir bis zu 7 Stunden gebraucht.
Vor allem sind die Autobahnen rund um Hamburg durch eingerichtete Baustellen das Risiko. Wir stehen dann mit tausenden Anderen und können die Gegend genießen, durch Arbeiter wird das Auge nicht belästigt.

Gefahren sind wir natürlich trotzdem, es regnet und bei unserer Ankunft liegt RASMA im Nieselregen. Morgen um 09:00 soll gekrant werden. Ich treffe noch Ernst, den Hafenmeister, und er bestätigt mir den Termin, vorher soll noch ein kleines Motorboot rausgeholt werden, danach können wir gleich rüber zum Kran fahren.
Der Regen hört auf und um 18:00 geht auf Fehmarn doch noch die Sonne auf.

Morgen wird's schön.




Am nächsten Morgen sagt mir Ernst, dass wir schon um 08:00 zum Kran kommen können, der geplante Termin mit dem Motorboot ist ausgefallen. Schnell machen wir RASMA klar und Ingrid fährt das Boot zum Kran.
Das Wetter wird tatsächlich schön, noch ist zwar alles feucht vom Tau, aber die Sonne gibt sich viel Mühe alles zu trocknen.


Am Kran,




löse ich noch das Achterstag und die Dirk, dann können die Gurte gesetzt werden und es geht los.

Die Crew von Baltic-Kölln stellt das Boot sicher auf einen Transportwagen
und bringt es zum Waschplatz. Hier wird das Unterwasserschiff von Algen und Schmutz gereinigt. Auffällig ist, dass sich überall dort Seepocken festgesetzt haben, wo ich im Frühjahr mit einem neuen Antifouling von Compass nachgearbeitet hatte.

Auf dem alten Anstrich saß nicht eine einzige Muschel oder Seepocke.

Der Wassertank ist leer, die Leitungen frostsicher und den Motor habe ich mit Frostschutzmittel gegen Eisbildung gesichert. Die Motorinspektion werde ich diesmal im Frühjahr machen.
Meine Wintercheckliste ist abgearbeitet und wir können die Winterplane aufziehen. Diese Arbeit dauert immer gut 1,5 Stunden und muss sehr sorgfältig erfolgen, damit im Winter die Stürme dem Boot nichts anhaben können.

ach so, da war noch was.


gut verpackt wartet RASMA auf das nächste Frühjahr
Nachtrag zum Thema Verkehrslage, hin brauchten wir 3:40 Stunden und zurück 3:30 Stunden , irgendwie unfair...

so, das war es dann wohl für 2014

Ich kann es drehen und wenden wie ich will:
die Segelsaison 2014 neigt sich erbarmungslos dem Ende zu.

Das Wochenende bot allerdings noch einmal schönstes Segeln. Ich glaube jeder, der konnte war auch auf dem Wasser.

Um 09:00 Uhr können wir schon ablegen, das Wetter ist noch leicht diesig, teilweise sind schwarze Wolken zu sehen. NDR2 hat uns einen schönen Tag versprochen und die Sonne gibt sich erfolgreich Mühe allen Dunst und alle dunklen Wolken aufzulösen. So früh sind wir noch ziemlich alleine auf dem Wasser. Lediglich die Angelboote dümpeln in der Welle , wahrscheinlich schon seit dem frühesten Morgen.
Dorsch (Kabeljau) ist bei den meisten angesagt, einige waren wohl erfolgreich und wir können beobachten wie der Fang versorgt wird.
Meine Angelversuche waren übrigens mittlerweile auch erfolgreich. Ein depressiver Barsch wollte sich an meiner Angel das Leben nehmen.
.
Ich habe ihn gerettet und gut zugeredet, nun schwimmt er wieder in der Ostsee.
Auch heute versuche ich es wieder von Boot aus, aber so habe ich noch nie etwas gefangen, diesmal auch nicht.
Inzwischen hat die Sonne gewonnen und der Fehmarnsund ist voller Segelboote in allen Größen. Die Menschen an Bord sind freundlich und entspannt und offensichtlich segeln die meisten so wir, ohne bestimmtes Ziel.

Es ist herrlicher Wind zwischen 2 und 4 Bf. und die eine oder andere Miniregatta entwickelt sich. Wer die Möglichkeit hat, überholt einen anderen oder versucht es wenigstens.
Am frühen Nachmittag steuern wir wieder Richtung Heimathafen, ich möchte bei dem trockenen Wetter die Segel abnehmen und schon für den Winter einlagern. So kann ich Stockflecken vermeiden.
Am Südstrand vorbei geht es wieder in Richtung Burgstaaken. Die Strandkörbe
sind noch einmal gut belegt und am bzw. im Wasser spielen die Kinder. Für die Kiter und Surfer reicht der Wind jetzt nicht mehr aus.

Mit uns fährt einer der schönsten Rahsegler der holländischen Traditionsflotte in den Hafen, die Aphrodite. An Bord sind offensichtlich eine Reihe von Gästen, die mit Hand anlegen beim Bergen der Segel.
Wen es interessiert kann hier alle Infos und auch die Mitreisemöglichkeiten nachlesen: http://www.sail-aphrodite.com/de/seite/1/home.html




Nach dem Anlegen nehmen wir  sofort die Segel ab 
und legen sie gut zusammen.
Ich bereite schon einiges für das Winterlager vor. Nächstes Wochenende kommt RASMA wieder raus. Der Termin am Kran ist am Samstag um 09:00 Uhr morgens. Wir sind gespannt wie das Unterwasserschiff wohl aussieht, ich fürchte, dass viele Muscheln sich wieder am Rumpf und Propeller festgesetzt haben. Wir werden sehen.
Das Abendessen können wir noch im Gartenlokal einnehmen, diesmal in Burg. Schade, dass die Saison zu Ende geht, schön, dass es so wie heute war!

Überlegungen


Wir haben unsere RASMA jetzt fast 2 Jahre, der Investitionsstau war unübersehbar.
Damit mussten wir rechnen, schließlich stand das Boot nahezu 3 Jahre bei verschiedenen Maklern im Angebot und wurde höchstens hin und wieder gereinigt. Da wir damals einen verhältnismäßig niedrigen Preis bezahlt haben , hatten wir auch einiges an Geld für Reparaturen übrig. Aus Erfahrung können wir sagen, dass nach dem Kauf eine gebrauchten Bootes immer noch Reparaturen, Änderungen, Neuanschaffungen notwendig werden. Damit muss jeder rechnen, der ein Gebrauchtboot kauft, wahrscheinlich gilt das zum Teil auch für Neuboote.

Anfangs haben wir uns beide mit diesem Segelboot sehr 
schwer getan, das Boot ist lang und schwer (fast 9 Tonnen). Vieles ist sehr ähnlich wie bei der Compromis 999, unserer alten RASMA, aber vieles ist auch anders, komplizierter, komplexer oder einfach neu.
Das Fahrverhalten unterscheidet sich sehr, schon das Steuerrad hat von hart steuerbord bis hart backbord 2 Umdrehungen mehr. Manöver auf engem Raum erfordern wirklich das Bugstrahlruder, zumindest bei Wind über 3 Bft.
Das Boot hat eine Radaranlage, die wir noch nicht gut bedienen können, dafür ist das AIS
AIS ist eine große Hilfe im Umgang mit der Berufsschifffahrt
genial und wird als große Hilfe empfunden.

Inzwischen haben wir ein gutes Gefühl für das Boot bekommen. Einerseits können wir inzwischen richtig gut damit segeln, andererseits sind lange Bordaufenthalte sehr angenehm, sogar komfortabel auf unserer RASMA. Ich schlafe nirgendwo besser.

Die Compromis C36 kann viel Wind vertragen, mit dem neuen Rollgroßsegel, der High-Aspectgenua und den elektrischen Winschen lässt sie sich bequem und sehr leicht gut auf jede Wind/Wellensituation einstellen. Sie segelt sehr weich und trocken auch bei kräftigem Seegang.
Ich fürchte das Boot kann "mehr ab" als seine Besatzung.

Was brauchen wir noch für die längeren Törns, die wir ab dem nächsten Jahr machen möchten, bzw. was ist noch zu tun?

Den Motor des Bugstrahlruders werden wir ersetzen. So wie er sich aktuell zeigt, ist das zu wenig Leistung, die Abstimmungen dazu mit der Firma Side-Power laufen.

Die Webasto-Heizung bekommt einen neuen Brenner,
alt raus und neu rein, ich hoffe das reicht dann wieder für 10 Jahre
der alte Brenner ist schon ausgebaut. Die Werksempfehlung dazu lautet: Austausch ca. alle 10 Jahre. Ich habe keine Lust im Alter an Bord zu frieren.

Von Mastervolt habe ich einen Umformer
MASTERVOLT - AC MASTER / Sinus Wechselrichter bei SVB  gekauft, den ich noch anschließen möchte, damit wir auch vor Anker 220V über die Bordbatterien haben können. Das ist wichtig für den morgendlichen Kaffee - eine entsprechende Kaffeemaschine habe ich heute geordert.
Eine Abdeckplatte für den Herd hätten wir noch gerne, da muss mir noch eine seegerechte Lösung einfallen.
Das Druckwassersystem werde ich noch komplett auf Schwachstellen prüfen, hier möchte ich kein Drama erleben. Dazu gehört auch das Filtersystem, die Patronen werden alle erneuert.

Meinen Werkzeugkoffer muss ich updaten, hier hat sich in den letzten Jahren viel Überflüssiges angesammelt und trotzdem fehlen einige Dinge, z.B. passende Steckschlüssel.

Seekarten und Revierführer sollten reichen, mein diesjähriger Geburtstag hat für umfangreiche Unterlagen gesorgt. Ob wir das Beiboot mit seinem Außenborder wirklich brauchen, muss sich noch zeigen.
Ach ja, den Spibaum verkaufe ich, den gebrauchen wir definitiv nicht. Hier der Link zu Ebay - ach der geht nicht mehr, Spibaum ist verkauft - ging echt schnell.


Bevor RASMA wieder ins Winterlager kommt, werden wir im September dazu noch eine Art Inventur machen. Alles in allem ist aber nicht mehr viel zu tun (glaube ich).

das Bild habe natürlich nicht selbst gemacht
...und ich will im Herbst unbedingt noch versuchen, eine von diesen Meerforellen zu fangen.
Anmerkung: 2014 habe ich keine Meerforelle gesehen geschweige gefangen

Petri Heil

Die Meerforelle ist kein Phänomen, es gibt sie wirklich.
Nur habe ich noch nie eine gefangen, nicht einmal in "echt" gesehen.
Die Angler nennen sie auch den Fisch der 1000 Würfe, weil man angeblich so viele Würfe braucht, bis endlich einer dieser raren Fische anbeißt.
Egal, wahrscheinlich wird dazu meine Zeit nicht reichen, aber gegen Abend wollen wir an die Küste zum Katharinenhof..

Vorher mache ich das, was die meisten Urlauber bei diesem Wetter tun: nichts!
nur nicht bewegen

...ohne Sonnenschirm ist es nicht auszuhalten






























Laut Angelführer soll der Strand am Katharinenhof ein "Hotspot" für Meerforellen sein. Das gilt vornehmlich für das Frühjahr und den Herbst, da liege ich jetzt irgendwie dazwischen.
Egal, auf jeden Fall können wir dort für Uschis Sammlung noch etwas Sand eintüten .
Ingrid nutzt die Zeit um den Strand nach Bernstein abzusuchen. Sie findet allerdings keinen, ich wüsste gar nicht wie Bernstein unbearbeitet aussieht, wonach sollte ich suchen?
kein Bernstein, aber ein schönes Beispiel für die Formenvielfalt
Ich beginne mit meinen Versuchen das Phantom zu fangen. Im Angelladen habe ich extra Kunstköder gekauft, die erwiesenermaßen sehr fängig sein sollen. Da wird nicht gespart. Die ersten 40 Würfe zähle ich noch mit,
balanciere über die glatten Steine und versuche meinen Köder möglichst weit zu werfen. Die Köderführung variiere ich. So habe ich es im Büchlein gelesen.
Es tut sich nichts.
Ich bin sicher, dass ich etwas falsch mache. Oder liegt es tatsächlich nur an der "falschen" Jahreszeit?
Eigentlich steht mir doch so etwas wie Anfängerglück zu, jedenfalls habe ich gehofft, dass mir die 1000 Würfe zumindest für die erste Meerforelle erspart bleiben.

Dann gibt es plötzlich einen Ruck in der Leine. Das kenne ich, das ist ein Fisch.
endlich ist einer dran
Für wenige Sekunden habe ich etwas gefangen, der Traum ist aber schnell vorbei, zwischen den Steinen kann sich der Fisch vom Haken lösen.

Egal, beim nächsten Mal werde ich mehr Zeit haben und eine Wathose anziehen. Damit kann ich ein Stück weiter ins Wasser, dem Fisch entgegen gehen.

Ingrid hat den Strand auf ihre Weise genossen und mit den Fotos versucht die Atmosphäre einzufangen.


Abschied von Mecklenburg

Poel haben wir mit den Fahrrädern nach dem Gewitter nahezu umrundet, es war wirklich schön hier.
Die Insel hat traumhafte Strände und Küsten. Wir kommen bestimmt wieder und dann wird sich Ingrid ein Fahrrad für Erwachsene nehmen und kein kleines 26er wie diesmal. Sie mußte sicherlich doppelt soviel strampeln wie ich.


für Ingrid nach der anstrengend Tour, Sinalco, wie in der Kindheit



Am Abend sorgte der Hafenmeister von Kirchdorf bei unserem Stegnachbarn für Aufregung, angeblich sollen schwerste Gewitterböen mit Sturmstärke über 8 Bf.in den nächsten Tagen aufkommen.
Er versucht mit seinem Smartphone eine Bestätigung bzw. Korrektur dieser Meldung zu finden, ich unterstütze ihn dabei. Beide finden wir nur die übliche Vorhersage: die Sonne scheint meistens, Regen möglich, Gewitter möglich, Wind von 0 - 4, also kein Problem.

Wir entscheiden uns für einen Abstecher nach Boltenhagen, bei unserem letzten Besuch hatten wir keine Möglichkeit den Ort und seinen Strand zu sehen.

Der kleine Törn dauert 2,5 Stunden und wir müssen die Segel mit Motorkraft unterstützen. Der schwarze Kegel wird ordnungsgemäß hochgezogen, er soll den anderen Schiffen zeigen, dass für uns die Vorfahrtsregeln eines Motorschiffes gelten.

In Boltenhagen finden wir schnell einen angenehmen Liegeplatz

und leihen uns überraschend gute Fahrräder, die allerdings kosten hier fast doppelt soviel wie in Kirchdorf/Poel. Boltenhagen hat eine Strandpromenade , hier stehen wunderschön restaurierte alte Häuser, meist als Hotel oder Pension genutzt, und eine Mittelpromenade mit Geschäften und Restaurants. Wir fahren die Strandpromenade entlang und gehen natürlich zum Strand

(Uschi braucht Sand) und kehren in einem wunderschönen Gartenlokal

zum Mittagessen ein.

Später gab es noch im Kurpark Kaffee und Kuchen, Abendessen fiel aus.
Mein Urteil zu Boltenhagen, Familienurlaub mit Kinder ist hier gut zu machen. Für uns ist der Hafen leicht zu erreichen und von seiner Ausstattung gut, auch wenn man nicht am VIP-Steg liegt.

Mit einem kurzen Anruf informiere ich unseren Hafenmeister in Burgstaaken, daß wir am nächsten Tag unseren Platz wieder brauchen. Er verspricht ihn mit "rot" für besetzt zu kennzeichnen.

Um 9:30 am nächsten Morgen geht es los, absolute Windstille. Mit Maschinenkraft geht es zurück nach Fehmarn. Langweilig wird es trotzdem nicht. Wir müssen 2 großen Fähren ausweichen und wir diskutieren viel darüber, ob bzw. wie wir die Schiffe passieren sollen. Ingrid geht dabei sehr sicherheitsbewußt vor, ich verlasse mich mehr auf mein Gefühl (wird schon gehen). Auch im Funk ist einiges los, wir können mithören, daß die Gorch Fock wohl in der Nähe ist.
Die Fregatte Bayern weicht uns großzügig aus, mittlerweile haben wir das Großsegel gesetzt. Der Wind hatte zugenommen.

Vor Fehmarn baut sich ein dicker Wolkenhaufen auf, sollte das Gewitter doch noch kommen?

Der Wolkenhaufen fällt bald wieder in sich zusammen und blauer Himmel überwiegt.

Ankunft in Burgstaaken, auf unserem mit "rot" gekennzeichneten  Platz liegt einer, ich spreche ihn an und teile ihm mit, daß ich gerne meinen Platz nutzen möchte. Nach wenigen Minuten können wir anlegen. Er war ungehalten, komisch.
Es ist heiß! Tuborg war zum Glück kaltgestellt.

An den nächsten Tagen möchte ich gerne mal versuchen eine Meerforelle zu fangen. Wenn es klappt, werde ich berichten. (auch wenn nicht)
`

jeder Zettel ein anderer Liegeplatz, es ist doch recht bunt geworden

Insel Poel



Heute ist es soweit, um 06:30 kam der Regen und die Gewitter. Grund genug sich noch einmal gemütlich in der Koje umzudrehen.

Ich habe nur schnell das Cockpitzelt (Kuchenbude) geschlossen und mich abgetrocknet und wieder hingelegt. Die Kaffemaschine kann ja inzwischen ihren Job machen.

Mal sehen, ob es wieder aufklart. Gestern hatten wir einen schönen Tag hier auf der Insel Poel. Von Wismar aus sind wir gleich nach dem Frühstück nach Kirchdorf gefahren. Unser Stegnachbar in Wismar gab uns den Tip, an den Stegen des Segelclubs anzulegen.  Danke, der Rat war goldrichtig. Wir liegen hier ruhig und mitten im Hafengeschehen. Der Club hat ein tolles Clubhaus mit einigen komfortablen Duschen, eigentlich sind es kleine Badezimmer. Jede hat Dusche, Waschbecken und Toilette und ist sehr geräumig und sehr sauber.
Kirchdorf Hafen
 

Den Fahrradverleih haben wir nach kurzer Suche gefunden. Mit den Fahrrädern sind wir zunächst zum Supermarkt um die Vorräte aufzufrischen, viel brauchen wir eigentlich nicht: Kaffee!!, Obst , Käse, Wasser, das war es schon.

Mit der Straßenkarte von Poel finden wir schnell die Radwege, die uns nach Timmendorfer Strand führen. Durch riesige Kornfelder und über die staubigen Sandwege geht es quer über die Insel. Ein wenig fühlen wir uns in unsere Kindheit versetzt, so war es in den 50er Jahren bei uns auch. Poel hat große Naturschutzgebiete, nur knapp 3000 Einwohner und wurde schon vor über 100 Jahren für die Sommerfrische genutzt.  Kirche und Festungsanlagen sind wieder uralt, ca. aus dem Jahr 1200 und natürlich war hier früher alles schwedisch.

Timmendorfer Strand empfängt uns mit einem Megacampingplatz und vielen neuen Ferienhäusern, so gar nicht ursprünglich.
Timmendorfer Strand verliert seine Ursprünglichkeit
Der Hafen liegt ruhig da, bei Südwind wie an diesem Tag ist es hier wohl angenehm. Bei West möchte ich dort nicht liegen, der Hafen ist nach Westen hin offen, dann werden die Wellen in das Hafenbecken gedrückt und für die Sportboote wird es dann sehr ungemütlich.


Der Radweg führt uns an der Steilküste entlang zum Naturschutzgebiet am Faulen See. Die Ausblicke sind toll, für uns auffällig sind die vielen Nacktbadegäste am Ufer.
Wir sehen vom Strand aus noch einmal die Kogge aus Wismar.
Es ist immer noch sehr warm, die ursprünglich vorhergesagten Gewitter werden nicht kommen, dafür steht  wie seit Wochen die Sonne am blauen Himmel. Wir verbrauchen 2 Flaschen Wasser auf unserer kleinen Radtour über die Insel.


die Begrüßung auf Deutsch und Schwedisch
Nach dem Abendessen am Hafen gingen wir rüber zum „Historischen Mittelalterfest“. Auf dem Gelände des Schloßwalls gibt es an diesem Wochenende Marktstände , Gaukler, Ritterspiele und Musik. Viele Männer, Frauen und Kinder laufen in mittelalterlichen Kostümen umher.  Zum Glück spielte auf einer Bühne eine Band eine tolle Mischung durch
40 Jahre Rockmusik, dort setzten wir uns ins Gras und hörten begeistert  zu.
Ein schöner Tagesausklang.

wir sind Sehleute

Wismar ist alt, von 1229,
Wismar ist Hansestadt und UNESCO-Weltkulturerbe,
Wismar war eigentlich bis 1903 Teil von Schweden,
Wismar hat den ersten Karstadt-Laden überhaupt,
Wismar hat 45000 Einwohner,
Wismar hatte den Hauptmann von Köpenick als Einwohner,
Wismar hat eine SOKO im ZDF
Wismar ist...     .

Wir mögen Wismar und haben uns deshalb für heute vorgenommen, diese kleine Stadt näher kennen zu lernen. Immerhin hat uns eine der Kirchen bereits auf der Ostsee geholfen. Der 80 Meter hohe Turm der Marienkirche ist als offizielles Seezeichen zur Navigation eingetragen. Mehr als der Turm ist leider auch kaum übrig. Man hat die Kirche einerseits im 2 Weltkrieg ordentlich zerbombt und andererseits hat man 1960 versucht den Rest zu sprengen. (mit den Kirchen hatte die DDR es nicht so recht).
Zum Glück hat man bemerkt, dass man beinahe das Seezeichen entfernt hätte.
Wenn man durch die Altstadt bummelt, fallen die vielen selbst erklärenden Straßennamen auf:
Gerberstraße,
Hundestraße,
Böttcherstraße,
Hinter dem Rathaus,
Bademutterstraße,
Tittentasterstraße , stutz- was ist das?
Der Stadtführer bemüht sich, mögliche Missverständnisse zu verhindern. Nein, mit dem Rotlichtmilieu hat das nichts zu tun. Man geht davon aus, dass in dieser, nur knapp einen Meter breiten Gasse, die reichen Kaufmannsfrauen sich die Ammen für ihre Kinder ausgesucht haben. Selbst zu stillen galt als unfein. Mit dem Abtasten wurde festgestellt, ob noch genug Milch zu erwarten war.
Weiter geht's über die Schweinebrücke
Die Schweinebrücke, die Wasserläufe in der Stadt waren Teil der Versorgung mit Wasser
aus dem Schweriner See
zu Sankt Nikolai. Diese Kirche mit dem Namen des Schutzpatron der Seefahrer  ist einerseits schön kühl und andererseits, wie sollte es anders sein: alt. Sie war mal eine der höchsten Kirchen überhaupt, bis im 18. Jahrhundert ein Sturm

ganz schön hoch diese Backsteinbasilika

der Hochalter aus dem 15 Jahrhundert

und eine Kerze von Ingrid für unserer gute Weiterfahrt
den Kirchturm umriss. Pragmatisch hat man damals auf das entstandene Loch einfach ein Dach gebaut.




Ich werde natürlich nicht alles aufzählen (können), was wir gezeigt bekamen, aber ein, zwei Dinge kommen noch. Vom Wasser war schon die Rede und in Wismar gibt es sogar die Wasserkunst. Ein Holländer hat sie gebaut, von 1580 bis 1602. Es handelt sich dabei um ein für damalige Verhältnisse geniales Wasserverteilsystem für die Stadt.
Von diesem System ist heute noch der kunstvolle Pavillon auf dem 100 x 100 Meter großen Marktplatz zu sehen.
Erwähnenswert ist auf jeden Fall, dass Wismar in seinen Hochzeiten ca. 35 Brauereien hatte (Wasser war ja da), man sagte sogar, dass das Bier wegen des Reinheitsgebots sauberer war als das Wasser. Eine Brauerei gibt es noch, das Brauhaus am Lohberg.
Wir sind natürlich gleich rein, denn dort kann man das Bier in 1 Liter-Bügelflaschen kaufen. Genau das richtige für Bernd P..
Leider muss das Bier permanent auf ca. 7 Grad runtergekühlt werden, sonst verdirbt es innerhalb weniger Stunden, das kriegen wir nicht hin. Schade für Bernd, wir werden es heute Abend noch probieren.

Genug Kultur, es gäbe zwar noch vieles zu Wismar zu erzählen, aber wer mehr wissen möchte, sollte am Besten selbst hinfahren.
Wir werden es wieder tun.
Hier noch einige Impressionen:
 

Fürstenhof