Rasma ist verplant

Der Wetterbericht ist günstig.
Für Wismar sind noch ein paar schöne Tage angesagt, es soll trocken bleiben, der Wind schwach und die Sonne wird da sein. Ein gute Gelegenheit nochmal zum Boot zufahre und die Restarbeiten zu erledigen und die Winterplane aufzubauen.
Leider ist für das Wochenende mit verstärkter Bautätigkeit auf unseren Autobahnen zu rechnen. Die A1 wird sogar zwischen Bremen und Osnabrück auf einem Teilstück komplett gesperrt.
Wir entscheiden uns trotzdem für diie Fahrt nach Wismar, am Vorabend packe ich das Auto. Vor allem die Plane ist sperrig und schwer, fast 100kg kräftiger Stoff wollen bewältig werden. Zum Glück ist dieses riesige Teil im Verhältnis 40/60 geteilt. Das hilft mir die Massen zu bewegen. Der Weg vom Keller zum Auto wird lang.
Wir fahren um 8:30 uhr los, das Wetter iist wirklich sehr schön und die Autobahn voll, Wir fahren ab Hambur über die Dörfer in Richtung Wismar, nach 4,5 Stunden sind wir schon da.

RASMA steht schön aufgebockt an seinem Platz. Das Team vom Westhafen hat das Boot sehr gut gereinigt. Es  ist nicht eine Seepocke, Muschel oder ähnlicher Bewuchs zu sehen. Auch an Deck sieht alles sehr sauber und ordentlich aus. Ich bin zufrieden und auch erfreut. So spare ich eine Menge Zeit und kann mich den Restarbeiten widmen. Alles, was von Bord muss, lasse ich an einer Leine ab und Ingrid verstaut die Sachen im Auto.
Das ist dann auch schnell erledigt und nun geht es an die Plane.

Ein Schauspiel in 5 Akten:

Das Monstrum muss hoch an Deck gebracht werden. Mit einer kräftigen Leine ziehe ich die Stoffmassen hoch und versuche die Plane gleich in die richtige Lage zu bringen. Dazu trage ich Handschuhe, erstens ist die Plane nicht wirklich sauber und zweitens mache ich mir an dem rauhen Stoff sonst meine Hände kaputt.


Das Vorderteil, das sind die 40 %, ist recht leicht auszurichten. Damit fange ich immer an, es gibt mir auch eine Hilfe um später das größere Teil für das Heck zu justieren.


Teil 2 ist schwerer und unhandlicher. Es muss über den Mastbaum fixiert werden und es ist wichtig, dass es richtig ausgerichtet wird. Alles gehört zentimetergenau zusammen und wenn ich "schlampig" arbeite, passt eben nichts mehr.
Der Schweiß fließt, die Sonne ist wirklich noch kräftig heute.
Wenn alles oben ist und entsprechend ausgerichtet, kann ich beide Teile miteinander verbinden. Dazu werden mit Ösen und und entsprechenden "Schnüren", ich sage Bändsel dazu, die beiden Teile dicht verschlossen. Durch entsprechende Überlappungen wird später kein Regenwasser eindringen können.

Wenn oben alles fest ist, wird die Plane gespannt. Unglaublich wie viel Meter Leine wir dazu jedes Jahr brauchen. 50 Meter hatten wir dabei - es hat nicht ganz gelangt. Zu zweit legen wir möglichst gleichmäßig die Spannung auf die Plane, der Wind soll möglichst keine Angriffsfläche bekommen. Ganz wichtig ist es die Plane auch oben an Deck straff gespannt zu bekommen, damit sich kein Wasser auf der Plane sammeln kann. Das Erlebnis mit entsprechendem Schmutzergebnis hatten wir im letzten Winter auf Fehmarn. 

Nach 2 Stunden schweißtreibender Arbeit haben wir es geschafft, der Winter kann kommen.
Wir genehmigen uns noch einen Kaffee und ein Stück von Frau Deutschmann selbsthergestellter Torte im Hafencafe.
Von der Dachterrasse hat man bei schönstem Wetter einen schönen Blick über den Hafen und auf unseren neuen Liegeplatz im nächsten Jahr. Wir entschließen uns heimzufahren und nicht in Wismar zu übernachten.

Nach fast sieben Stunden mit ausgiebigen Stauerlebnissen sind wir dann Zuhause

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