Niklas bringt viel Wind

Quelle: Wetter.de, Rot=Unwetterwarnung
das Tief Niklas läßt mich warten .
Die Warnung lautet "Windstärke 11 auch im Flachland möglich"


...und ich bin im Flachland, oder?
Geduld ist mein zweiter Vorname!
Sonntag und Montag habe ich insgesamt 15 Stunden lang geschrubbt, poliert, gemacht und getan. Mir tut alles weh. Im Winterlager haben viele Männer (keine Frau dabei!) ihre Boote vorbereitet, genau wie ich. Uns allen gemeinsam ist nun, dass wir nicht kranen können, weil es stürmt. Wie man sich vorstellen kann, kann ein Boot in den Krangurten bei starkem Wind leicht instabil werden. Das könnte dann gefährlich und teuer werden, wenn es aus den Gurten rutscht.
Hinzu kommt das:


die Gemeinde hat sich die perfekte Zeit ausgesucht rund um den Kran das Hafengelände zu pflastern. Genial! Und weil es heute neben dem Sturm auch regnet, wird heute eben auch nicht weitergearbeitet.

Derweil steht RASMA blitzblank auf dem Hof und macht das gleiche wie ich: warten.

Gestern haben wir, die wir unsere Boote für die Saison vorbereitet haben, gemeinsam beratschlagt, wie es weiter gehen könnte. Ich habe mit Jürgen Kölln abgesprochen, dass ich ab Mittwoch 09:00 Uhr  "standby" auf eine Lücke zum Kranen warten werde. Ich brauche eine Lücke beim Wind und eine Lücke im Terminkalender. Andere wollten sich nicht darauf einlassen und haben auf fixe Termine bestanden und auch bekommen. Karfreitag und Dienstag nach Ostern! Ob das jetzt klüger war, als mein "standby"?
Mal sehen, die Ferienwohnung habe ich bis Karfreitag gebucht und so schlecht ist Fehmarn nun auch nicht. Nach den teilweise hektischen Wochen im Beruf, kann mir etwas Ruhe gut tun.

Der Tag heute begann mit Schnee und einem ausgiebigen Frühstück.
Saisonbeginn!
Gegen 11:00 Uhr ließen die Niederschläge nach und ich entschied mich ans Wasser bzw. den Strand zu fahren.
Es ist erstaunlich, wie viele Familien zu dieser Jahreszeit Urlaub auf Fehmarn machen. Der Parkplatz am Südstrand war ziemlich voll. Meine Hoffnung, dass in der Vor-Vorsaison noch keine Parkgebühren fällig werden, erfüllte sich nicht.
Die meisten Menschen waren allerdings nicht draußen am Strand (logisch) sondern nutzten die Indoormöglichkeiten wie z.B. Spielplätze, Saunen, Swimmingpool und Seewasserhallenbad. Alles schien gut besucht.
Prima, so hatte ich den Strand
Südstrand - mal leer
nahezu für mich alleine. Mir hatte man gestern erzählt, bei Sturm könne auch ein Laie Bernstein finden.
Habe ich aber nicht, obwohl ich Power-Laie bin!
Ich weiß wirklich nicht, wie Bernstein roh aussieht. 
Der Strand ist voll mit irgendwie gelben Steinen, was ist denn nun davon Bernstein?

Ich bin dann weiter bis Staberhuk, hier gibt es längst keinen Sandstrand mehr, sondern nur noch Steine. Aber auch dort habe ich keinen Bernstein identifizieren können.
Besonders war, dass es hier am Südzipfel der Insel nahezu windstill und die See ganz ruhig und spiegelglatt war.
Blöd, dass ich meine Angelausrüstung nicht dabei hatte. (wie immer)
Staberhuk, man sieht wie das Regenwasser die Steilküste runter ins Meer läuft.

Schön, jetzt fehlt nur noch die Sonne und morgen die perfekte Lücke zum Kranen.

Wiederbelebung

Am Samstag nach dem Frühstück bin ich los.
Das Auto hatte ich am Vorabend bereits vollgepackt. Es ist unglaublich, was ich alles mitnehmen muss, angefangen mit der großen Leiter, über Werkzeug, Motoröl, Putzmittel und, und, und aufgehört mit z.B Notebook und ein paar Lebensmitteln.
Von daheim bis nach Burgstaaken sind es ca. 370 km, das bedeutet theoretisch etwa 3,5 Stunden Fahrt. An diesem Tag war allerdings in NRW Ferienbeginn und vor Bremen gab es gleich einen heftigen Unfall in einer der Baustellen.
Die Konsequenz für mich war: runter von der Autobahn und 40 Kilometer durch die Wesermarsch fahren. Dabei konnte ich bei strahlendem Sonnenschein gut eine Stunde lang die Landschaft genießen. Nach gut 2,5 Stunden Fahrt mache ich Pause und bin froh, dass ich mir Kaffee und Brötchen eingepackt habe.
Mein Blick geht dabei immer nach oben, zum Himmel, denn der Wetterbericht sagt sehr schlechtes Wetter voraus. Kalt, windig und regnerisch soll es werden. Tatsächlich, bei Lübeck regnet es und auf Fehmarn scheint dann wieder die Sonne. Die Sonneninsel halt!
Es ist kurz vor 13:00 Uhr, ich überlege, ob ich zuerst zu meiner gebuchten Ferienwohnung oder erst zum Boot fahre.
Das Boot gewinnt.
Ich finde zunächst meine RASMA nicht, der Platz auf dem Acker ist leer und wie angekündigt auf dem "Waschplatz" steht sie auch nicht.

Versteckt neben einer der Hallen

steht sie und scheint auf mich zu warten. Auf den ersten Blick sehe ich, dass das Unterwasserschiff bereits neu gestrichen wurde, gut gemacht.  Dunkelblau, wie von mir im Oktober letzten Jahres mündlich vereinbart. Bisher war auf die Fa. Kölln immer Verlass.
Jürgen Kölln bringt RASMA mit dem Schlepper zum Waschplatz. Das war Präzisionsarbeit, denn überall stehen die Autos und Wohnmobile der Bootseigner mehr oder weniger im Weg.
 
Das Wetter spielt noch mit und ich kann anfangen mit der Wiederbelebung.
Also zunächst wird Strom gelegt, damit die Batterien wieder aufgeladen werden. Fa. Kölln hat aber offensichtlich im Winter tatsächlich mal den Stecker reingesteckt und damit die Akkus geladen, denn die Messungen zeigen keine negativen Ergebnisse.

Die zwei Hälften der Plane wieder abzubauen ist Schwerstarbeit, zumal wenn man wie ich, alles alleine macht. All die Jahre lang war ich es gewohnt den Saisonstart zu zweit zu erleben, Solo ist in diesem Jahr quasi Premiere, aber es geht auch.
Dummerweise, hatte ich wohl im Herbst letzten Jahres die Plane nicht richtig verspannt, denn es hat sich eine "Delle" gebildet , in der sich Wasser sammeln konnte. Das war eine Menge Wasser, welches mir selbstverständlich über die Füße lief, ich hätte gleich die Stiefel anziehen sollen.
das sollte nicht passieren, zum Glück hat
die Plane das Gewicht gehalten
Zum Glück kam sogar noch die Sonne für 2 Stunden raus und die Plane konnte trocknen. Anschließend habe ich die 80 qm schweren Stoff zusammengelegt und im Auto verstaut. Das Fitnessstudio vermisse ich nicht, im Gegenteil, ich bin trotz frischen Temperaturen nassgeschwitzt und mir tut der Rücken weh. Ich bin müde!
Egal, das Deck habe ich noch einer ersten Grundreinigung unterzogen und innen im Boot einige Handgriffe erledigt, die auf meiner Checkliste standen.
Um 17:30 bin ich zu meiner Ferienwohnung und  wurde dort freundlich aufgenommen. Meine Mutter würde es auch gemütlich finden hier. Alles schön österlich
Osterhasen, Ostereier usw. überall

geschmückt und sauber. Für mich war das Highlight auf jeden Fall die heiße Dusche.
An das Abendessen kann ich mich nicht erinnern und ich schätze, dass ich um 20:30 bereits tief geschlafen habe.

Morgen geht es weiter, hoffentlich habe ich weiter Wetterglück, die Vorhersage ist allerdings grausam.